Man sagt ja immer so schön, dass man einfach anfangen und an seinen Zielen arbeiten soll. Doch zu oft lassen wir uns zu anderen verlockenderen Sachen verleiten, wie zum Beispiel im Sommer das schöne Wetter genießen oder wieder mal eine Folge auf Netflix schauen. Sobald man dann endlich wegen des Zeitdrucks begonnen hat, greift man leicht zum Handy und liest Nachrichten oder geht auf Instagram, wobei aus „mal eben kurz draufgucken“ gerne mal 20 Minuten Ablenkung werden.
Hier erfährst du, wie du deine Produktivität steigerst und Effizienter arbeitest, beziehungsweise überhaupt erst dazu kommst zu beginnen.
„Konzentriere deine Gedanken auf die Arbeit. Die Sonnenstrahlen brennen nicht, bis sie zum Fokus gebracht werden“ – Alexander Graham Bell
Das Hauptproblem ist, dass wir die Sachen aufschieben, weil wir denken, dass wir Zeit haben. So vergeht jedoch Tag für Tag mit diesem Gedanken, bis dann schließlich die Prüfung da ist. Genauso ist es im Unternehmertum, wo wir die meiste Zeit mit Planen und Analysieren verschwenden, anstatt die Dinge in die Hand zu nehmen und während des Prozesses die Fehler zu korrigieren, was wesentlich effizienter ist. Wenn du Erfolg haben willst. solltest du gleich beginnen, denn um besser als der Durchschnitt, also erfolgreich zu sein, musst du mehr tun als dieser. Oder hast du schon mal einen erfolgreichen Unternehmer sagen hören: “Ach, ich bin müde, das kann ich auch morgen noch machen.“ Die Illusion, Zeit zu haben, ist somit wahrscheinlich die größte Blockade bei den meisten Menschen. Du solltest außerdem wissen, dass das Resultat des regelmäßigen Aufschiebens Unzufriedenheit und ein deutlich höheres Stresslevel sind.
Selbstdisziplin – Das Fundament
An dieser Stelle möchte ich kurz auf die Selbstdisziplin eingehen. Einen eigenen ausführlichen Artikel zu diesem Thema findest du hier.
Der Treibstoff für Selbstdisziplin ist die Willenskraft. Das Gute hierbei ist, dass sich diese wie ein Muskel trainieren lässt, wodurch du mit der Zeit also immer besser werden kannst und dich selbst zum Produktivsein bringst. Wie wenn du deinen Rücken trainierst und durch die Progression immer leichter Sachen heben kannst, so kannst du auch Übungen für deine Willenskraft machen.
Ein sehr effektiver Weg ist das kalte Duschen in der Früh. Es macht dich nicht nur sehr wach, sondern stärkt auf Dauer deine Willenskraft und somit auch deine Disziplin immens. Am Anfang wirst du vielleicht wegen des Schmerzes gerne aufgeben. Wenn das der Fall ist, denk daran, wofür du das alles tust. Außerdem ist dies nur ein kurzes Leiden, das wohl zu vernachlässigen ist, da es dein Leben sicher positiv verändern wird. Falls dir das Kaltduschen immer noch zu extrem erscheint, beginne zumindest deinen täglichen Duschgang mit mindestens 15 Sekunden kaltem Wasser zu beenden. Des weiteren solltest du natürlich regelmäßig Sport machen, da es deinen Körper und deine Willenskraft trainiert und auch deine geistige Leistung fördert. Es gibt noch zahlreiche andere Wege, seine Willenskraft zu trainieren. Ich empfehle jedoch, sich neben der kalten Dusche einfach selbst Herausforderungen im Tagesgeschehen zu stellen.
Wichtige Bestandteile für langfristigen Erfolg und Effektivität
Die folgenden Punkte gehören eher zum Thema Mindset, sind allerdings dennoch entscheidend für hohe Produktivität.
- Habe ein Ziel – Es ist wichtig, genau zu wissen, wofür man eigentlich gerade arbeitet oder lernt. Deswegen solltest du ein großes ganzes Ziel haben, das dich erfüllt und dir am besten Motivation gibt. Wenn du dir darüber bewusst bist, definiere auch genau dein erwünschtes Ergebnis der gegenwärtigen Arbeitssession und arbeite daran, bis du es erreicht hast.
- Planung – Um dein gewünschtes großes Ziel oder eben dein Tagesziel zu erreichen, hilft es enorm, deinen Tag schriftlich zu planen. Das kannst du am frühen Morgen machen oder am Abend davor. Ich bevorzuge es direkt vor dem Schlafen zu machen, um den nächsten Tag direkt geplant starten zu können. Ich persönlich plane schriftlich alles, was ich am nächsten Tag erreichen möchte und unterteile die einzelnen Aufgaben in wichtige, beziehungsweise dringende Aufgaben und weniger wichtige Aufgaben. Von den wichtigen versuche ich wirklich jede einzelne zu erledigen und optional noch möglichst viele von den zweitrangigen Aufgaben. Ist dieser Tag, den ich am Abend zuvor geplant habe, dann vorbei, hake ich alle erfolgreich erledigten Aufgaben ab, was ein kleines Erfolgserlebnis ist, um motiviert am nächsten Tag wieder die neuen Aufgaben abzuarbeiten.
- Morgenroutine – Eines der vielleicht mächtigsten Instrumente erfolgreicher und extrem produktiver Menschen ist ein bestimmtes Morgenritual. Dafür musst du jedoch unbedingt früh genug aufstehen, spätestens um 6 Uhr und 2 Stunden bevor du das Haus verlässt, um genug Zeit für dich zu haben und die Morgenstunden richtig nutzen zu können. Ich kann dir eine Morgenroutine wirklich nur wärmstens empfehlen, da es deinen Geist auf Produktivität und Fokus für den Tag programmiert. Warum ein richtiges Morgenritual so gut ist und wie deines aussehen kann, erfährst du hier.
Tipps für effektives Arbeiten und mehr Produktivität
Nun kommen wir endlich zum Kerntnema des Artikels, der eigentlichen Arbeit (beziehungsweise produktiver Arbeit). Nachdem du durch die obigen Punkte das richtige Mindset entwickelt und es geschafft hast, durch deine Selbstmotivation und antrainierte Selbstdisziplin dich an den Schreibtisch zu setzen, ist das Härteste zwar geschafft, aber damit ist die Arbeit noch lange nicht effizient und produktiv. Beschäftigt sein ist schließlich nicht gleich produktiv sein. Die wichtigsten Punkte für fokussierte Arbeit sind wie folgt:
- Ablenkung vermeiden – Den größten Ablenkungsfaktor bietet das Handy. Werde dir am besten erst mal bewusst, wie viel Zeit du eigentlich am Handy verschwendest. Es gibt zahlreiche Apps, die die Zeit, die du am Smartphone verbringst, tracken. Sei ehrlich zu dir selbst und versuche, deinen Medienkonsum langfristig zu minimieren. Bevor du du dich an die Arbeit machst, solltest du dein Smartphone komplett ausschalten und außer Reichweite legen. Eine weitere Ablenkung ist für viele sicherlich der PC (falls du diesen während der Arbeit nutzt), beziehungsweise bestimmte Webseiten. Hierfür gibt es Tools, in die du Webseiten eintragen kannst, die du während der Arbeit nicht besuchen möchtest (oder besser gesagt solltest). Das jeweilige Plugin blockiert die eingetragenen Seiten dann für den von dir festgelegten Zeitraum.
- Atmosphäre – Die richtige Atmosphäre und Umgebung macht deine Arbeit nicht nur angenehmer, sondern verschafft dir auch noch einen höheren Fokus und eine bessere Konzentration. Hierfür solltest du neben der Vermeidung von Ablenkung auch darauf achten, dass du dich wohl fühlst. Gestalte deinen Arbeitsplatz also ganz individuell für dich, sodass er den besten Komfort bietet und den besten Fokus ermöglicht.
- Ordnung – Dieser Aspekt hilft dir nicht nur deine Atmosphäre zu verbessern, er macht deine Arbeit auch effizienter. Es ist wirklich wichtig zu wissen, wo sich was befindet, um effektiv arbeiten zu können. Sortiere deine Unterlagen und ordne sie. Das verleiht einen Überblick, man ist schneller am Ziel und vermeidet unnötigen Stress
- Paretoprinzip – Das Paretoprinzip, oder auch 80/20-Regel genannt, besagt, dass man mit 20% Aufwand bereits 80% des gewünschten Ergebnisses erreicht und die übrigen 20% für das gewünschte Ergebnis 80% der Zeit beanspruchen. Letzteres ist also eher Perfektionismus, welcher dich von den wesentlichen Dingen abhält und sich oft nicht lohnt. Ein Beispiel für das Prinzip wäre das Ziel, eine 2 in einer Klausur zu schreiben. Für die 3 (sozusagen 80% des Ziels) brauchst du 20% Einsatz und für die 2 dann die restlichen 80%. Du solltest dir also die Frage stellen, ob dir der Perfektionismus die Zeit wirklich wert ist oder dir ein befriedigendes Ergebnis genügt. Nutze die Regel aber auch nicht als Ausrede, um nichts zu tun, beziehungsweise zu wenig zu tun oder das Lernen aufzuschieben! Außerdem gibt es natürlich Dinge, die einen bestimmten Einsatz fordern und dieser sich schlecht auf „20%“ Arbeit reduzieren lässt. Schaue dir vorher genau an, was zu erledigen ist und was das Ergebnis sein soll. Überlege anschließend, was wirklich essentiell dafür ist und konzentriere dich erst mal nur auf diesen Teil, welcher eben oft nur ein Fünftel Einsatz benötigt.
- Arbeitsblöcke – Damit die Konzentration und der Fokus während der Arbeit nicht verloren gehen, solltest du unbedingt Pausen einlegen. Arbeite hierfür in Arbeitsblöcken. Ein klassisches Beispiel dafür ist die Pomodoro-Technik. Diese sieht wie folgt aus:
- die Aufgabe schriftlich formulieren
- den Timer auf 25 Minuten stellen
- die Aufgabe bearbeiten, bis die Zeit vorbei ist
- 5 Minuten Pause machen
- nach jeweils vier pomodori (vier mal 25 Minuten plus 5 Minuten Pause) eine längere Pause machen (15–20 Minuten)
Auch hier gibt es tolle Tools für das Handy und für den PC. Wenn du diese nutzt, achte darauf, davor alle Ablenkungen zu eliminieren, damit der PC bzw. das Handy für dich und nicht gegen dich arbeitet.
Du hast jetzt sehr viele Informationen auf einmal bekommen. Wenn du aber Schritt für Schritt alles umsetzt, kann ich versprechen, dass sich die Learnings sicherlich sehr positiv auf deine Produktivität und dein Leben auswirken werden. Also fang am besten gleich jetzt an und warte nicht! Einer der wichtigsten Schlüssel zum Erfolg ist nämlich, das Gelernte auch in Taten umzusetzen…
„Warte nicht. Der Zeitpunkt wird niemals perfekt sein.“ – Napoleon Hill